Die digitale Transformation von Bildung – innosabi auf dem Digital-Gipfel 2019

Kinder und Jugendliche wachsen in einer zunehmend digitalen Welt auf. Ihr Alltag ist geprägt von den Kommunikationsmöglichkeiten sozialer Netzwerke, den Unterhaltungsangeboten moderner Medienkonzerne und der schier unendlichen Informationsfülle des Internets. Doch umso mehr sich ihr privates Umfeld beschleunigt und digitalisiert, desto größer wird die augenscheinliche Diskrepanz zur oft noch analogen Schule. Die Bundesregierung hat deshalb im Rahmen des Digital-Gipfels Maßnahmen vorgestellt, um in Zukunft eine bessere digitale Durchdringung der Bildung in Deutschland sicherzustellen. Besonders im Fokus steht dabei der Aufbau und die Nutzung von Plattformlösungen, die dabei helfen sollen, die einzelnen Initiativen und Institutionen besser miteinander zu vernetzen. Die Schirmherrschaft für das wegweisende Projekt übernehmen die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, und innosabi CEO und Gründerin, Catharina van Delden.

Catharina van Delden Digital Gipfel 2019 Blog

 

Handlungsfelder digitaler Plattformen
Der diesjährige Digital-Gipfel fand am 28. und 29. Oktober in Dortmund statt. Er ist das zentrale Forum der Bundesregierung für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Nachdem 2018 das Thema Künstliche Intelligenz die Diskurse der Veranstaltung beherrschte, standen 2019 Digitale Plattformen im Mittelpunkt. Der Gipfel selbst dient der Präsentation der Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen sowie der Diskussion digitalpolitischer Herausforderungen und Lösungsansätze. Die eigentliche Leistung erbringen die jeweiligen Arbeitsgruppen vor und nach dem Gipfel in ganzjährigen Kollaborationsformaten. Hier werden die zentralen Handlungsfelder der digitalen Transformation in zehn thematisch getrennten Einheiten aufgegriffen. Mit an der Spitze des Blocks Digitale Zukunft: Lernen. Forschen. Wissen. steht Catharina van Delden. Die weiteren Handlungsfelder sind:

Digitale Netze und Mobilität
Digitale Verwaltung und öffentliche IT
Innovative Digitalisierung der Wirtschaft
Digitale Zukunft: Lernen. Forschen. Wissen.
Industrie 4.0
Kultur und Medien
Lernende Systeme – Künstliche Intelligenz
Sicherheit, Schutz und Vertrauen
Digitale Arbeitswelt
Verbraucherpolitik in der Digitalen Welt

Digitale Plattformen bestimmen nicht zu Unrecht die Agenda des Digital-Gipfels, denn sie sind mittlerweile elementarer Bestandteil unserer Wirtschafts- und Medienlandschaft. Die Wertschöpfung verschiebt sich unaufhaltsam in digitale Räume und immer mehr Unternehmen setzen deshalb auf eine Plattform bei der Umsetzung ihrer Geschäftsinteressen. Sie schaffen so einen völlig neuen Zugang zu Waren, Dienstleistungen, Daten und Informationen. Als Intermediäre bringen digitale Plattformen Angebot und Nachfrage oft effektiver zusammen als klassische Geschäftsmodelle. Sie geben bestehenden Märkten frische Impulse oder ersetzen sie in manchen Fällen sogar komplett. Und auch als Innovationstreiber nimmt ihre Bedeutung immer weiter zu. Digitale Plattformen können Personen sowie deren Fähigkeiten, Wissen und Erfahrungen auf eine einzigartige Weise miteinander vernetzen. Viele Unternehmen und Organisationen haben das erkannt und versuchen die neuen Potenziale an Ressourcen, Arbeitskraft und Kreativität für Innovationsvorhaben nutzbar zu machen.

 

Blaupausen für die Digitalisierung der Bildung
Die Digitalisierung stellt allgemein- und berufsbildende Schulen vor erhebliche Herausforderungen. Den großen Erwartungen der Schüler, Eltern und Öffentlichkeit stehen oft begrenzte materielle und organisatorische Mittel gegenüber. Für die Schulleitungen ist es eine Mammutaufgabe entsprechende Kompetenzen aufzubauen, welche die Infrastruktur, das Personal und den Unterricht für die digitale Zukunft fit machen. Der im Mai 2019 in Kraft getretene Digitalpakt Schule soll das grundlegend ändern. Bund und Länder verpflichten sich darin den flächendeckenden Aufbau einer zeitgemäßen Bildungsinfrastruktur unter dem Primat der Pädagogik voranzutreiben. Dafür stehen insgesamt 5 Milliarden Euro zur Verfügung. Nun gilt es, diese finanziellen Mittel mit Leben zu füllen und praxisorientierte Lösungen zu finden, die der Individualität der einzelnen Schulen Rechnung tragen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage: Was können Plattformen im Kontext einer Digitalisierung der Bildung konkret leisten?

„Ich nähere mich dem Thema Schultransformation aus der unternehmerischen Perspektive. Wie funktioniert ein Innovationsprozess? Wie funktioniert digitale Transformation? Wie funktioniert das bei unseren Kunden? Die Herausforderungen sind im Endeffekt die gleichen. Wie identifizieren wir Lösungen für wichtige Probleme und wie schaffen wir es, diese auch in die Umsetzung zu bringen? Wie nehmen wir die Menschen auf dem Weg dahin mit, die das umsetzen müssen? Und genau da liegt das größte Potenzial einer Plattform, eines digitalen Ortes. Menschen, die mit der Digitalisierung einer Schule betraut sind, können hier Informationen finden, sich vernetzen, sich inspirieren lassen und einen Plan entwickeln – mit der Zielsetzung, die Konzepte dann auch in die tatsächliche Umsetzung zu bringen. Kurz gesagt: Innovation funktioniert im Ökosystem, egal ob Wirtschaft oder Bildung.“

– Catharina van Delden, CEO und Gründerin innosabi GmbH

Podiumsdiskussion Digital Gipfel 2019

Damit alle Schulen nun schnellstmöglich von den finanziellen Mitteln des Digitalpakts profitieren können, ist es unumgänglich in einem ersten Schritt ihre jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen zu identifizieren. Zu diesem Zweck können sich die Leiter und Verantwortlichen aller Schulen in Deutschland auf einer Plattform registrieren und in diverse Projekte einbringen. In den Projekten werden Lösungen für den Aufbau der Infrastruktur in den Schulen, die Qualifizierung und Weiterbildung der Lehrkräfte, die Integration digitaler Medien in den Unterricht und den Umgang mit Urheberrecht sowie Datenschutz gesucht. So entsteht eine zentrale Anlaufstelle, welche die Informationen aus den einzelnen Schulen vernetzt und sammelt.

Das Zielbild ist die Schaffung eines Pool an praxistauglichen Ideen, die als Blaupause für andere Schulen dienen können. Deswegen werden in einer zweiten Ausbaustufe Suchraster auf der Plattform etabliert. Diese machen aus der Plattform eine Art Datenbank und helfen den Schulen, anhand geeigneter Metriken schnell und unkompliziert Lösungen für vergleichbare Fragestellungen zu finden. Doch nicht nur die Ideen und das Wissen sollen miteinander vernetzt werden, sondern auch die Personen und die Erfahrungen, die dahinter stecken. So wird es über die Plattform auch möglich sein, passende Ansprechpartner zu identifizieren und Partnerschaften mit anderen Schulen anzustoßen.

 

Vernetzung, Hilfestellung und Inspiration
Die neue Plattform soll die Hauptakteure der Transformation in den Mittelpunkt stellen – nämlich die Schulleiter und Lehrkräfte vor Ort. Die Projekte auf der Plattform sollen ihnen konkrete Hilfestellung für verschiedenste Aspekte der Digitalisierung von Bildung geben und eine Community entstehen lassen, die sich gegenseitig unterstützt und fördert. Insbesondere die Sichtbarkeit von Smart Schools soll gestärkt werden. Mit ihrem integrativen Ansatz aus digitaler Infrastruktur, digitalen Lerninhalten, pädagogischen Konzepten und Lehrkräftefortbildung haben sie Vorbildcharakter und bieten Inspiration für den Wandel an anderen Schulen.

Digitale Kompetenz ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Das Bildungssystem muss kommende Generationen deshalb noch viel stärker auf die digitale Transformation vorbereiten und sie mit den entsprechenden Fähigkeiten ausstatten, die nötig sind, um mit technologischen Innovationen umzugehen und deren sozioökonomischen Implikationen richtig einzuordnen. Gelebte Innovationskultur und aktiver Gründergeist sind gefragter denn je. Wir freuen uns sehr, mit der Arbeitsgruppe Digitale Zukunft: Lernen. Forschen. Wissen. ein Forum gefunden zu haben, das es uns ermöglicht, unsere Expertise beim Aufbau von Innovationsökosystemen einzubringen und notwendige Transformationsprozesse mitzugestalten.

Hier gibt es die ganze Podiumsdiskussion mit Catharina van Delden zum Nachverfolgen: