Idea Journey Part 2: Testen und Validieren

Von der Idee bis zum Produkt ist es häufig ein langer Prozess – eine ganze Journey. Schon das Sammeln und Evaluieren von Ideen ist ein wichtiger Schritt. Doch damit ist es nicht getan. Hat man die eine Idee erstmal gefunden, dann beginnt die eigentliche Arbeit. Es gilt, die Idee umzusetzen, zu testen und zu validieren.

Eine Idee hat meist einen längeren Weg hinter sich, bis aus ihr ein fertig implementiertes Produkt oder Projekt wird. In unserer zweiteiligen Reihe zur Idea Journey erklären wir, wie dieser Prozess aussehen kann, damit er möglichst reibungslos funktioniert. Der erste Teil setzt den Fokus auf Ideation und Evaluation von Ideen. Im zweiten Teil geht es um die Schritte, die danach folgen: die erste Umsetzung, die Validierung und das Übertragen der umgesetzten Idee ins Tagesgeschäft.

„Eine Idee setzt sich immerhin nicht nebenbei um.“

Noch bevor es losgeht mit der tatsächlichen Umsetzung, sollte man sich ein paar Gedanken machen: Wer setzt die Idee um? Gibt es noch andere Menschen, die man involvieren sollte? Gibt es KollegInnen, die gerne auf dem Laufenden bleiben würden?

 

Denn bei allen Fragen gibt es sehr verschiedene Möglichkeiten, sie zu beantworten und alle beeinflussen die Idea Journey. Wer setzt um? Eine Option sind die Ideengeber. Das kann eine Person sein oder eine Gruppe von Personen. Diese sind vermutlich mit besonders viel Herzblut bei Sache und würden die Idee mit Leidenschaft umsetzen. Doch kann es sein, dass man die Mitarbeiter dafür von ihren alltäglichen Aufgaben freistellen muss. Eine Idee setzt sich immerhin nicht nebenbei um. Eine andere Option ist die Abteilung, die fachlich für den Bereich zuständig ist, in den die Idee fällt. Idealerweise weiß die Fachabteilung bereits aus dem Evaluationsprozess von der Idee und ist ebenfalls begeistert über ihre Umsetzung. Vielleicht können auch Ideengeber und Fachabteilung gemeinsam an der Umsetzung arbeiten.

 

Sind bereits alle wichtigen Stakeholder involviert? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dies nachzuholen, falls noch nicht alle an Bord sind. Selbst, wenn es nur darum geht, die KollegInnen über das Vorhaben zu informieren.

 

Wer möchte auf dem Laufenden bleiben? Natürlich gibt es für jedes Projekt die klassischen Stakeholder, die gerne informiert sein möchten. Doch vielleicht sind es dieses Mal noch mehr? Gab es beispielsweise in der Evaluationsphase ein Voting durch die Mitarbeiter, möchten diese sicher auch wissen, wie es mit der Idee weitergeht. Mithilfe eines Idea Trackings können alle interessierten KollegInnen nachverfolgen, was rund um die gewählte Idee aktuell passiert.

 

Umsetzen und Testen

Sind diese Fragen alle beantwortet, kann mit der Umsetzung gestartet werden. Häufig passiert das bei größeren Unternehmen in einer Art Inkubator. Das heißt, die Ideengeber werden für einen festen Zeitraum von ihren klassischen Aufgaben befreit und arbeiten gemeinsam mit Mentoren an der Umsetzung ihrer Idee. Hierbei gilt es iterativ, also in kleinen Schleifen, zu arbeiten und immer wieder infrage zu stellen, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Je nach Ausprägung der Idee ist es sinnvoll, verschiedene Zwischenschritte der Entwicklung mit potenziellen Usern zu testen. Diese Tests können beispielsweise mithilfe von Prototypen umgesetzt werden. Auf diese Weise wird regelmäßig Feedback generiert, eingearbeitet und jede Stufe der Umsetzung ist mit guten Argumenten untermauert.

 

Auch während der Umsetzung ist es wichtig, alle relevanten Stakeholder einzubeziehen – entweder über das Idea Tracking oder sogar als Teilnehmer der Tests. Auf diese Weise ist beispielsweise die Fachabteilung den ganzen Weg über involviert und steht hinter dem Ergebnis. Das kann sich positiv auf den nächsten Schritt auswirken: die Validierung.

 

Top oder Flop

Hat die Umsetzung der Idee einen vereinbarten Stand erreicht – das kann ein MVP, ein fertiges Produkt oder auch Business Model sein – gilt es, sie zu beurteilen. Kern dieser Bewertung ist dabei, ob die umgesetzte Idee im Daily Business des Unternehmens aufgehen kann und wird oder eben nicht. In dieser zweiten Evaluation können erneut unterschiedliche Stakeholder in die Entscheidung einbezogen werden. Dies könnten Experten aus der Fachabteilung, Budgetverantwortliche oder höhere Managementpositionen sein. Die Entscheidung für oder gegen die Idee kann ebenfalls mithilfe von Dimensionen getroffen werden, wie zuvor die Evaluation im ersten Teil der Idea Journey.

 

Ist ein Urteil gefällt, kann dieses ebenfalls im Idea Tracking festgehalten werden. Das Stichwort hier ist Transparenz: So sind alle Stakeholder informiert, aus welchen Gründen sich für oder gegen ein Fortführen der Idee entschieden wurde. Außerdem kann auch in Zukunft noch nachvollzogen werden, was rund um die Idee passiert ist und entschieden wurde.

 

Wurde die Idee erfolgreich umgesetzt und hat die Validierung bestanden, wird sie in die Linienarbeit überführt. Da bereits von Beginn an die zugehörige Fachabteilung oder Experten über die Idee und ihren Verlauf informiert waren – und im besten Fall auch mit einbezogen wurden – funktioniert die Übergabe problemlos. Denn nichts wäre so schade, wie eine fertig entwickelte Idee, die vom Fachbereich abgelehnt wird.

 

Doch mit dieser Idea Journey, viel Transparenz im gesamten Prozess, regelmäßigen Tests der einzelnen Arbeitsschritte und einer frühzeitigen Zusammenarbeit aller Beteiligten, steht großartigen, umgesetzten Ideen nichts mehr im Weg.